
Melissa Kespohl
Erklär‘ doch mal kurz deinen Job.
Ich bin für die Öffentlichkeitsarbeit im Kulturzentrum Pavillon verantwortlich. Alle monatlichen Produkte wie die Pavillon Notizen, Monatsplakate, Anzeigen, Newsletter und Presseinformationen gehen über meinen Tisch. Außerdem betreue ich die Webseite, die sozialen Medien und habe Kontakt zu Hannoveraner Printmedien. Zusätzlich mache ich die Öffentlichkeitsarbeit für das MASALA Weltbeat Festival, bei anderen Projekten berate ich gerne und ab und zu helfe ich auch dort mit, wenn ich das zeitlich einrichten kann. Das ist so das Große und Ganze, es gibt noch viele, viele Kleinigkeiten die dazugehören.
Was ist deine persönliche Motivation dahinter?
Ich kommuniziere gerne, ich höre gerne Geschichten und Erfahrungen von Menschen, ich lese und schreibe gerne, ich gestalte gerne. Das alles gibt mir dieser Job. Außerdem verkaufe ich etwas, hinter dem ich stehe. Das Kulturzentrum Pavillon ist ein Ort, an dem die unterschiedlichsten Menschen zusammenfinden und sich weiterbilden, amüsieren und vernetzen. Wir achten auf unsere Inhalte und was wir wie unseren Besucher*innen bieten. Ich repräsentiere vielschichtige Unterhaltung, die für Aufklärung, Spaß und Zusammenhalt sorgt und das macht mir richtig viel Freude!
Was möchtest du mit deinem Unternehmen in Hannover bewegen?
Ich möchte, dass die Menschen verstehen, dass wir zusammenhalten sollten, egal wie wir aussehen oder was unsere Herkunft ist. Ich möchte, dass Menschen den Pavillon besuchen und wenn sie nach Hause gehen etwas mitnehmen. Sie sollen merken, dass wir uns alle mit Freundlichkeit und Respekt gegenübertreten sollten und sich darüber freuen, wie viel diese Welt zu bieten hat und was wir noch alles entdecken können. Ich hoffe, dass wir mit unserem Programm Menschen helfen, sich von Vorurteilen zu befreien und ihre eigenen Grenzen zu öffnen.
Warum liebst du Hannover?
Ich liebe Hannover, weil es genau die richtige Größe hat, weil es genau richtig unaufgeräumt ist, weil es einen 0815 Ruf hat, aber wenn man die richtigen Ecken und Menschen kennt, der schönste Ort der Welt sein kann und weil es für mich Zuhause bedeutet.
Was müsste deiner Meinung nach dringend in Hannover verändert werden?
Die öffentlichen Verkehrsmittel sind super vernetzt aber viel zu teuer. Wenn wir eine umweltfreundlichere Stadt werden wollen, sollte sich jede*r Bahntickets leisten können und nicht mehr schwarzfahren müssen oder dann doch mit dem Auto durch die Innenstadt jagen, weil sogar das günstiger ist.
Außerdem finde ich es wichtig noch mehr Orte für Menschen zu schaffen, denen es nicht so gut geht. Ich arbeite direkt hinter dem Hauptbahnhof und sehe jeden Tag Menschen, die kein richtiges Zuhause haben, sozial nicht vernetzt sind, kein oder kaum Geld haben und im schlechtesten Fall Drogen verfallen sind. Diese Menschen müssen aufgefangen und nicht vertrieben werden. Für mich gehören sie zum Bild der Stadt und damit muss umgegangen werden. Ich erlebe, wie rund um den Bahnhof neue Hotels gebaut werden und die Bahnhofsregion durch Kulturprojekte attraktiver gemacht werden soll, um genau diese Menschen dort zu vertreiben. Aber wo sollen sie denn hingehen? Gehört es nicht zu einer Großstadt dazu? Und sind wir, Menschen, denen es besser geht, die die Kraft haben etwas zu verändern, nicht dafür verantwortlich diesen Menschen zu helfen oder ihnen wenigstens die Möglichkeit zu geben wieder in ein ‚normales‘ Leben zurück zu kehren. Ich liebe das riesige Kulturangebot in Hannover, stehe oft vor einer Auswahl an Abendprogramm, bei der ich mich kaum entscheiden kann. Anstatt immer mehr zu produzieren, für das es teilweise kaum Gäste gibt, da man nicht zu drei Theatervorstellungen und zwei Konzerten an einem Abend gehen kann, sollten wir vielleicht einen Fokus darauf setzen, wie wir diesen Menschen helfen können, sie aufbauen, anstatt sie zu vertreiben.
Was ist deine persönliche Vision für ein Hannover in 20 Jahren?
Ich hoffe, in 20 Jahren haben wir wieder ein paar Hotels abgerissen und Grünflächen und öffentliche Plätze geschaffen, die gerade alle zugebaut werden. Ich hoffe, in 20 Jahren ist es, egal wo ich hingehe egal welche Hautfarbe ich habe oder was meine Muttersprache ist. Ich hoffe in 20 Jahren sitzen keine Parteien wie die AfD mehr im Landtag und verschmutzen unsere Stadt mit unnötigen unmöglichen Wahlplakaten. Und ich hoffe, in 20 Jahren ist die zweite Etage des Pavillons endlich saniert und wir haben noch mehr öffentlichen Raum, an dem soziale Projekte stattfinden können.
Verrate uns deinen Lieblingsort in Hannover
Ich gehe gerne auf den Lindener Berg. Im Sommer am Abend kann man von dort einen wunderschönen Himmel sehen.
Welches ist dein Lieblingsprojekt in Hannover?
Ich finde das Platzprojekt ist eine ziemlich tolle Idee. Außerdem gehe ich im Sommer gerne zu den Sessions draußen von Linden Legendz.
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