
Karsten und Nick von der Königlichen Braut
Hallo ihr beiden, schön, dass ihr die Zeit gefunden habt. Ihr beiden seid Mitglieder bei der Königlichen Braut. Welche Art Musik macht ihr?
Nick: Wir sind Blasmusiker und spielen in einer Band, die eigentlich ein offenes Kollektiv ist, an dem jeder mitwirken kann. Unsere blasmusikalische Heimat ist die Polka. Es fließen aber auch andere Stile wie Calypso mit ein. Wir sind da offen.
Karsten: Ja, und der Calypso klingt dann auch nach Polka.
Seit wann gibt es die Königliche Braut und wie habt ihr euch gefunden?
Karsten: Mit unserem Auftritt beim MASALA Weltbeat Festival im Pavillon schließt sich ein Kreis. Vor sieben Jahren war ich mit sechs meiner heutigen Bandkollegen bei einem Konzert von Fanfare Ciocărlia im Pavillon, eine Balkan-Brass Band. Wir waren total geflasht von ihrer Musik: schnell, intensiv, virtuos. Einer von uns, Tim, ein richtig guter Musiker, meinte: „Hey, das können wir auch. Niemals so gut, aber Polka geht immer.“ Der Rest konnte bis dahin keine Instrumente spielen. Wir haben uns dann Instrumente besorgt und angefangen zu üben. Mit der Zeit sind dann immer mehr Musiker und Nicht-Musiker – sowohl Könner als auch musikalische Grobiane – dazu gekommen. Wir sind ein offenes Kollektiv, das Freude an Blasmusik hat. Nun sind wir wieder im Pavillon – auf der Bühne.
Nick: Ich bin auch erst später dazu gekommen und noch dabei, genau wie die sieben Gründer.
Spannend. Was ist eure Aufgabe in der Band?
Nick: Karsten spielt Horn und ich singe.
Wie entstehen eure Songs?
Nick: Wir spielen nur eigene Lieder. Wir haben einen sehr guten Komponisten, aber eigentlich bringen alle ihre Ideen mit ein. Unsere Songs sind dafür gemacht, dass wir Spaß haben und die Leute mitsingen und wir lieben es, wenn sie tanzen. Deswegen spielen wir auch gerne mal auf der Straße.
Karsten: Jetzt hat Nick verschwiegen, dass er die meisten Texte schreibt.
Ihr tretet immer in sehr verrückten Kostümen auf, mit blauen Overalls, Gummistiefeln und Hüten. Wie ist es dazu gekommen?
Karsten: Wir haben mal an einer Theaterproduktion teilgenommen, die Kostümbildnerin dort hat diese Kostüme für uns entworfen und geschneidert. Anfangs haben wir uns damit kaum auf die Straße getraut, aber mittlerweile stellen wir sie nicht mehr in Frage. Und die Anzüge lenken von schrägen Tönen ab. Die kommen hin und wieder vor.
Nick: Jeder der neu dazu kommt, bekommt den Bauplan für die Kostüme und muss sich dann eins besorgen.
Wie ist eure Beziehung zu Hannover?
Karsten: Ich habe in Hannover studiert und bin einfach hier geblieben.
Nick: Ich bin vor über 15 Jahren hergezogen und hiergeblieben. Und die Königliche Braut hat sich in Hannover gegründet und wir haben eine Probenkneipe in Linden, in der Kleingärtnerkolonie Lindener Alpen.
Dieses Jahr spielt ihr auf eurer bisher größten Bühne beim MASALA Weltbeat Festival. Wie ist es dazu gekommen?
Karsten: Wir wurden von Gerd Kespohl angefragt. Am 23. Mai 2019 gestalten wir dann zusammen mit Rebel Babel, ein internationales Kollektiv um den polnischen Rapper L.U.C., einen Konzertabend. Dieses Zusammentreffen nennt sich Niedersachsen im Dialog. Dabei spielen wir und Rebel Babel je einen Teil unserer eigenen Lieder, um dann ein Teil zusammen zu spielen. Wir haben uns bereits über die gemeinsamen Songs ausgetauscht die wir am 22. Mai gemeinsam proben. Das wird furios – für alle.
Was können die Zuschauenden von diesem Abend erwarten?
Nick: Ein Gemisch aus Feuerwehrkapelle und Sex Pistols. Und sie müssen mitsingen.
Als Abschluss eine unserer Lieblingsfragen: Was ist euer Lieblingsort in Hannover?
Karsten: Die Terrasse der Lindener Alpen, mit der wunderbaren Wirtin Christine.
Nick: Oberdeck in der Nordstadt, das ist meine Lieblingskneipe.
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