
Heiko Idensen
Erklär‘ doch mal kurz deine Initiative.
Heiko (@web2write) arbeitet als Medienpädagoge in der Lernoase des Freizeitheims Vahrenwald im Bereich Stadtteilkultur der Landeshauptstadt Hannover.
Der Kern seiner soziokulturellen Medienarbeit liegt im weitesten Sinne in einer „Schnittstellen-Arbeit“: Verknüpfungen und Querbezüge herstellen zwischen zwischen medialen und sozialen Vermittlungsprozessen: als eine Art Edu-Maker soziale Lern-Formate entwickeln und begleiten ...
Die Beteiligungsformen der Internetkultur lebt und verbreitet er in interdisziplinären Teams lokal vor Ort: in Kooperation mit dem MedienNetz der Landeshauptstadt Hannover, freien Medienpädagogen und Ehrenamtlichen, um mit Nutzern aus allen sozialen Bereichen einen souveränen und selbstverantwortlichen Umgang mit Medien aller Art zu praktizieren - vielfach generationsübergreifend.
Was ist deine persönliche Motivation hinter diesem Thema?
Als Schnittstellen-Arbeiter bezieht er Energie aus den sozialen und medialen Austauschprozessen ... aus einer Verbindung von "Beziehungs-Arbeit" und Medienarbeit, also einer Art "sozialer Medienarbeit" :-)
Was möchtest du mit deiner Initiative in Hannover bewegen?
Er möchte nachhaltig Energien bündeln und in spannenden Netzwerkprojekten kulturelle Beteiligung praktizieren und Synergien erzeugen:
... die Einbindung der vielfältigen Kulturszene Hannovers unter Beteiligung von visionären Zukunftsprojekten wie dem Platzprojekt, der Zukunftswerkstatt Ihmezentrum oder auch ganz praktischen ehrenamtlichen Projekten wie dem Leinelab oder den zahlreichen Repaircafés - aber natürlich auch Barcamps, der aktiven Makerszene (Hafven), der Digitalwirtschaft (Spiele-Entwicklungs-Projekte etwa von Nordmedia in Kooperation mit dem Pavillon ...)
... und der Stadtteilkultur, den Stadtteilzentren, Freizeitheimen :-)
... in solch einem kulturellen Beteiligungs-Netzwerk können sich ganz unterschiedliche Menschen engagieren und in unterschiedlichen Formaten einbringen: so programmieren bei uns in der Lernoase etwa Eltern mit ihren Kindern zusammen, ehrenamtliche aus der Linux User Group helfen SeniorInnen, auf ihren älteren Laptops das freie Betriebssystem Linux zu installieren, Menschen mit Förderbedarf zeigen älteren Menschen den Umgang mit Tablets ... SchülerInnen und Schüler kommunizieren und agieren mit SeniorInnen - und zeigen ihnen dabei, ganz nebenbei den Umgang mit Smartphones - und entwickeln dabei ganz neue soziale Kompetenzen ("Schülerinnen schulen Seniorinnen" :-) ... oder SchülerInnen zeigen Lehrerinnen und Lehrern, wie man Micro-Controller programmiert ("Coding und Making im Unterricht" / "Kreatives Programmieren") ... das sind einige wunderbare Szenen aus meinem Arbeitsalltag :-)
Warum liebst du Hannover?
Hannover ist schön provinziell, grün, Schwitters lebt immer noch :-) und in der Abgelegenheit jenseits des Mainstreams ist Hannover ein ideales Spielfeld für soziokukturelle Netzwerke aller Art. Alle Wege sind kurz, man begegnet Menschen immer zweimal :-)
Was müsste deiner Meinung nach dringend in Hannover verändert werden?
Schluss mit dem oft peinlichen Lokalpatriotismus, selbstbewusst die lokalen Mauerblümchen hegen und pflegen.
Die Verbindung von Platzprojekt und Hafven auf dem Seziertisch der Soziokultur ...
Was ist deine persönliche Vision für ein Hannover in 20 Jahren?
Altersübergreifende multikulturelle Wohn- und Arbeitszusammenhänge, die Verbindung von Sprengelgelände, Hafven, Platzprojekt und Spengelmuseum :-)
Nachbarschaften organisieren sich selbst:
Die Nordstadt bis zum Faustgelände und bis zum Vahrenwalder Park wird ein souveräner sozialer und kultureller Raum: mit dem Pavillon als Rathaus und dem Freizeitheim Vahrenwald als soziales Medienzentrum. In Vahrenwalder Park entsteht ein Container-Dorf nach dem Vorbild des Platzprojektes ...
Verrate uns deinen Lieblingsort in Hannover.
... ein Balkon in der Glünderstraße, wenn die Sonne gerade über den Häusern verschwunden ist ... und immer mehr Netzwerke aufploppen ...
Welches ist dein Lieblingsprojekt in Hannover?
Platzprojekt, LeineLab, Hafven ...
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