
Anna Rießen
Hey, Anna, erklär‘ uns doch einmal kurz deinen Job.
Ich betreue im Kulturzentrum Pavillon zusammen mit Melissa Kespohl den Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – also im weitesten Sinne alles, was in irgendeiner Art und Weise mit Kommunikation zu tun hat. Ich bin aber auch bei der Projektarbeit dabei und seit mehreren Jahren im Team des MASALA Weltbeat Festival. Das Creole festival haben ich ebenso mitorganisiert.
Unsere Hauptaufgabe ist es dafür zu sorgen, dass die Menschen von den Konzerten und Veranstaltungen erfahren und sie besuchen. Dazu nutzen wir verschiedene Mittel, wie unsere MASALA-Webseite oder die des Pavillons, Plakate, Flyer, soziale Medien, aber auch Interviews, redaktionelle Beiträge oder Anzeigen in anderen Medien sind sehr wichtig. Die Herausforderung ist es zu entscheiden, welche Mittel man wann für welche Zielgruppe einsetzten will und wie dann der entsprechende Inhalt aussehen soll.
Wodurch zeichnet sich deine Arbeit aus?
Viele meiner Aufgaben sind dadurch geprägt, dass sie in kollektiven Entscheidungen entstehen oder ausgearbeitet werden. Da die Kommunikation der Veranstaltungen natürlich das A und O ist – denn ohne diese wüsste ja niemand von unseren Konzerten – werden oftmals mehrere Personen miteinbezogen: Da gibt es zum einen die Künstler*innen und Agenturen, die bestimmte Vorstellungen haben. Aber auch unsere Booker*innen, die meistens sehr viel über die Künstler*innen wissen und einen persönlichen Kontakt zu ihnen haben, wodurch sie ebenfalls extrem relevant für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind. Wenn ich beispielsweise Texte über Künstler*innen verfasse, frage ich oftmals bei unseren Booker*innen nach bestimmten Informationen oder sie entscheiden mit, welche Konzerte wie beworben werden. Aber auch die Kommunikation mit unseren Förderer*innen ist essenziell. Und sind keine Leute außerhalb der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit involviert, so stimmen Melissa und ich uns meistens ab.
Was ist so besonders am Pavillon?
Naja, ich bin fast immer von tollen Menschen umgeben – egal ob das meine Kolleg*innen, Künstler*innen oder Besucher*innen sind. Im Pavillon sind immer gute Vibes und dadurch macht es umso mehr Freude diese nach außen zu kommunizieren. Ich muss hinter dem, was ich mache stehen können. Das ist meiner Meinung nach gerade in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit extrem wichtig, und das kann ich hier.
Was möchtest du damit bewegen?
Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Arbeit direkt etwas bewegen kann, aber für mich ist es toll, Teil eines Ortes oder Abends zu sein, an dem unterschiedliche Menschen zusammenkommen, Spaß miteinander haben und sich kennenlernen. Gerade MASALA gibt dabei die Möglichkeit, mit der Nasenspitze mal über den Tellerrand zu lugen. Ein bisschen frischer Wind kann niemandem schaden!
Warum liebst du Hannover?
Also ich 2014 hergezogen bin, habe ich nicht geglaubt, dass mich hier mehr halten wird, als meine Freund*innen, aber mittlerweile ist Hannover mein zweites zu Hause geworden. Die Stadt ist so schön unaufgeregt, ohne langweilig zu sein. Es gibt immer eine Veranstaltung, zu der man gehen kann, ohne in einem Entscheidungszwang aufgrund zu vieler mega angesagter Partys zu kommen. Und ich liebe das viele Grün und die Tatsache, dass mich jede*r, der*dem ich erzähle, dass ich hier lebe, verständnislos fragt, ob es hier denn cool sei und ob ich nicht auch mal nach Berlin ziehen wolle!
Was müsste deiner Meinung nach dringend in Hannover verändert werden?
Als Fahrradfahrerin stören mich insbesondere drei Dinge: Das System der Fahrradwege ist katastrophal und teilweise wirklich gefährlich. Die vielen Glasscherben. Zu wenige verkehrsberuhigte Straßen.
Was ist deine persönliche Vision für ein Hannover in 20 Jahren?
Mehr Begegnungen! Mehr Orte, an denen alle zusammenkommen und man nicht in einer Gruppe bleibt, sondern an denen es normal ist, dass sich alles zu einer wunderbaren Mischung vereint!
Verrate uns deine Lieblingsorte in Hannover.
Ich gehe total gerne in Cafés und Restaurants wie Al-Dar, Boca Chica oder die BAR. Den besten Kaffee gibt’s im 24grad. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Boulderhalle, im escaladrom, dort kann man auch super draußen sitzen und lesen. Ansonsten ist der Berggarten im Sommer umwerfend und die Kiesteiche und das Ihmeufer laden immer zum Spazieren ein. Ein echtes Erlebnis ist das Antiquariat an der Langen Laube, da schaue ich hin und wieder nach der Arbeit vorbei.
Was ist dein Lieblingsprojekt in Hannover?
Natürlich MASALA, aber es gibt so viele tolle Projekte wie Linden Legendz Open Air oder die vielen Raves im Sommer. Alles, was draußen ist, ist super!
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